Ich bin ja ein sehr Sportaffiner Mensch. Laufen, Rennrad, Crossfit-Elemente usw. Halt alles was Spaß machte und auf die Pumpe ging.
So ergab es sich auch später, dass ich mit ein paar Gleichgesinnten unsere eigene Gym-Bude, mit Klimmzugstangen, Langhanteln usw. aufbauten und sogar einen Verein gründeten (Crossbox Nordhorn e.V.)
Meine Story fing mit einer Knie Reha Anfang des Jahres 2020 an...
Ende 2019 bekam ich Probleme mit dem rechten Knie im medialen Bereich und wollte mich daraufhin von Leon Staege in Köln analysieren und einen Trainingsplan erstellen lassen. Leon ist eine Koryphäe in der Physiotherapie und ich folge ihn in den Social Media (Moving Monkey) und habe auch sein Buch (mittlerweile gibts sogar sein zweites Buch). Sorry für die Werbung. Er hat es aber verdient ;-)
Nach dem wirklich mega guten Termin bei Leon, bekam ich später auch den Plan für die Knie Reha. Leons Hauptmerk bei der Knie Reha waren Fußmobilisation und Goblet Squats. Zudem hatte ich außerhalb des Plans noch ein wenig One Leg Squats an der Treppe gemacht (nach der Idee von Squat University) und für die Mobilisation der Hüfte den Frog Stretch.
Irgendwann nach einem Reha Workout bekam ich Schmerzen in der seitlichen linken Hüft-Muskulatur. Diese Symptomatik machte sich nach den Goblet Squats bemerkbar.
Nach kurzer Trainingspause bin ich dann wieder leicht in die Reha eingestiegen und habe zu den Goblet Squats, Frog Stretch dazu vor den Übungen eine Massage der Gesäßmuskulatur mit dem Lacrosseball durchgeführt.
An einem der nächsten Tage merkte ich, dass da etwas nicht stimmt und seitdem war es nie wieder so wie zuvor...
Meine linke Leiste schmerzte und zudem hatte ich Schmerzen in der seitlichen Gesäßmuskulatur. Die Beschwerden waren eigentlich immer dauerhaft vorhanden und nicht nur bei Belastung. Ich konnte kaum die Treppe benutzen ohne Beschwerden, noch längere Spaziergänge machen. Ich verabreichte mir eine Trainingspause. Als es hier zu keiner Besserung kam, habe ich mir einen Termin beim Orthopäden geholt... Ab dann fing auch der Ärztemarathon an.
Zwischendurch hatte ich mich noch von einem mir persönlich bekannten lokalen Physiotherapeuten, der auch Chiropraktiker ist, checken lassen und ich war auch noch bei meinem Osteopathen. Als Sportler hat man ja so seine Kontakte.
Natürlich stand ich auch ständig in Kontakt zu Leon der mich aus Köln versucht hat per Telefon anzuleiten wie ich mit der Situation umgehen sollte, was natürlich so auf die Distanz sehr schwierig war. Jedoch wieder nach Köln zu fahren, war für mich erstmal keine Option.
Beide, also Chiropraktiker und Osteopath konnten mich zwar behandeln, standen aber mit kleinen Fragezeichen vor meinem Körper. Die Symptome konnten sie leider nicht lindern.
Ich schreibe schon mal im Vorfeld folgendes:
Der darauf folgende Ärztemarathon hat mir fast den Verstand geraubt. Manchmal denke ich sogar gerne an Asterix und Obelix zurück (Das Haus das Verrückte macht). Denn entweder konnte man nicht helfen, oder man wollte nicht (zumindest war das mein Empfinden).
Zudem kam die Sache, dass ich ohne Eigeninitiative komplett aufgeschmissen war. Auch war es interessant, dass ich obwohl ich starke Schmerzen hatte, nie so behandelt wurde. Kein Arzt ist auf die Schmerzen eingegangen oder hat gefragt: wie hoch ist das Level von 1-10, wie empfinden Sie die Schmerzen oder wo genau spüre ich sie.
Ich wurde eher so nach dem Motto: "ein paar Ibus und Wartezeit werden es schon richten", behandelt
Aber eins nach dem anderen (springe gerne hin und her, verzeiht mir):
Mein lokaler Orthopäde den ich sonst ab und an aufsuchte, hatte zu dem Zeitpunkt leider Urlaub. Also rief ich aufgrund einer Empfehlung in Neuenhaus an. Termin in 6 Wochen... CORONA sei dank. Auf die Frage hin, ob ich mich denn schriftlich mit dem Doktor in Verbindung setzen könnte, wurde ich leider abgeblockt. Naja, einen Versuch war es wert.
"Okay dann nehme ich irgendeinen anderen in Nordhorn", dachte ich mir. 1. Anruf: 7 Wochen Wartezeit... Beim anderen: 2 Wochen. "Okay klingt gut, da gehe ich dann mal hin", dachte ich.
2 Wochen später :
Der Termin war ganz nett. Ich wurde geröngt und nach kurzen Bewegungstetsts sprach der Orthopäde von einer Schleimbeutelentzündung. Ich sollte 3 Wochen (!) Ibuprofen einnehmen. "Wenn das nicht hilft, gibt es eine Kortison Spritze", sprach er.
Nachdem ich dann wie angeordnet, diese Menge Ibus gefuttert hatte und leider nichts davon merkte (weder Schmerzreduzierend noch Symptomlindernd), machte ich wieder einen neuen Termin: wieder 2 Wochen Wartezeit.
Man merke: Für Termine, sofort am Behandlungstag direkt einen neuen Folgetermin einholen!
2 Wochen später :
An diesem Termin, kam jemand anderes als der Arzt vom Ersttermin in das Behandlungszimmer. Er blickte 2 Sekunden auf das Röntgenbild und sprach nicht von einer Schleimbeutelentzündung, sondern von folgender Diagnose:
CAM Impingement (merken, dass wird später wichtig)
(Bedeutung CAM Impingement: Eine Knochenanomalie am Hüftkopf, welcher bei Belastung gegen die Pfanne stößt und Beschwerden und irgendwann Schädigung des Knorpel verursacht. Zudem kann das Labrum (Gelenkslippe) reißen)
Im Röntgenbild ist an betroffener Stelle eine leichte Gelenksverschmalerung sichtbar (2mm), sei aber nicht so schlimm.
Die Bedeutung "CAM Impingement" musste ich mir übrigens später selbst erlesen. Der Orthopäde hat da nichts zu gesagt, er hatte schon nach 167 Sekunden die Hand an der Türklinke.
Der Orthopäde empfiehl mir während des herausgehens, direkt eine OP und verwies mich zu einem Chirurg bei uns lokal im Ort. Da bei dieser OP nur der Knochen modelliert wird und es eine minimal invasive Arthroskopie sei, wäre ich am gleichen Tag zuhause und benötige nach der OP auch keine Physiotherapie, so seine Aussage. Eine Anfrage für eine Überweisung zum Mrt lehnte er brüsk ab, er wäre ja hier der Facharzt und würde ein MRT nicht als zielführend ansehen.
Verwirrt und mit noch mehr Schmerzen in der Leiste, weil der Orthopäde bei seinen Bewegungstests so ordentlich das Bein in die Innen- und Außenrotation gerissen hatte, ging ich nach Hause . Auf die Schmerzen die ich hatte ging er übrigens nicht ein. Das wurde mir erst im Nachhinein bewußt.
Ich hatte mir danach so einige Meinungen reingeholt. Zu diesem Zeitpunkt plagten mich echt belastende Schmerzen und ich wollte auf Nummer sicher gehen, ob diese von ihm empfohlene OP mir auch wirklich helfen könnte.
Was bei der Recherche heraus kam, war ein kleiner Schock!
Die Literatur sagt: 4 Tage stationär, Arthroskopie ist zwar minimal invasiv aber dennoch ein ordentlicher Eingriff. Danach ist man lange krank geschrieben (4-6 Wochen) und muss danach lange in Physiotherapie, evtl. sogar eine Reha.
Diese Info kam aus dem Internet und einer orthopädischen Fachklinik in Bad Oeynhausen, zu der mich mein Osteopath nach Rücksprache empfahl.
Soweit war es wieder mal richtig nochmal bei Ärzten und Physiotherapeuten nachzufragen. Auch das Internet konnte hier einigermaßen beraten.
Dennoch fehlte mir das Verständnis, nur aufgrund eines Röntgenbildes, diese nicht ganz so einfache OP durchführen zu lassen.
Da mein Orthopäde, den ich sonst immer besuchte, wieder aus dem Urlaub zurück war, rief ich dort für einen Termin an. Klar könne ich vorbei kommen: In 4 Wochen! Nachdem ich mein Leid klagte, ließen sie sich darauf ein, dass ich dem Orthopäden aufgrund der Corona Situation einen Brief schreibe und er mir daraufhin eine Mrt Überweisung ausschreiben sollte.
Das hatte er dann auch netterweise getan.
Schon mal nach Mrt Terminen gefragt? Viel Spaß dabei! Ich habe 5 Radiologen angefragt, 4 schwankten so bei 4-6 Wochen (das ist human, ich weiß). Als ich in Rheine anrief, ging es aber relativ fix: 2 Wochen. Das klang gut. Also nochmal "nur" 2 Wochen warten...
2 Wochen später:
Als der Mrt-Termin durch war, hieß es noch 3-5 Tage auf den Befund des Radiologen abzuwarten. Zum Glück hatte ich zuvor schon einen Termin bei meinen Orthopäden gemacht. Man lernt ja dazu!
Das Mrt sagte leider nicht viel aus. Knorpel scheint unauffällig, es gäbe Anzeichen eines anfänglichen CAM-Impingement. Vom Labrum wurde nichts geschrieben. Also scheint es wohl in Ordnung zu sein.
Dazu muss ich als Anmerkung hinzufügen, dass das Mrt ohne Kontrastmittel durchgeführt wurde. Ausserdem empfiehlt man in solchen Fällen für die Einsicht ins Hüftgelenk eine MR-Arthrographie. Das ist ein spezielles Mrt um das tief sitzende Hüftgelenk, speziel den Knorpel und das Labrum, viel besser darstellen zu können. Quelle: Internet. Orthopäden sagen dir sowas nicht.*grins* Liegt aber auch eher daran, dass es nicht alle Radiologen durchführen können und mehr kostet als das normale MRT.
Kurzum, mein Leid war groß : Ich entschied mich zur OP in der Fachklinik in Bad Oeynhausen, zu der mich mein Osteopath empfahl.
Am 15.05.2020 war es dann auch endlich soweit.
Alles lief rund, alle waren nett und die Op war laut Chirurg super gelaufen.
Nachdem die Spinale Anästhesie (hat übrigens 6 Stunden gedauert) nachgelassen hatte, bekam ich heftige Post-OP Schmerzen. Die waren teilweise so schlimm, dass mir Morphin gespritzt werden musste. Es tat alles weh, eigentlich jeder mir bekannte Muskel in der Hüfte, sowohl vorne, als auch hinten.
Alle Pfleger:innen sagten aber, dass es nach so einer OP normal sei, auch so überzeugend, als wüssten die das aus persönlicher Erfahrung. Aber nicht falsch verstehen: Ich fühlte mich dort sehr gut aufgehoben und über das Personal kann ich wirklich nur positives berichten.
Nach pünktlichen 4 Tagen wurde ich entlassen. Aussage der Ärzte: 2 Wochen auf Krücken und das betroffene Bein darf nur auf 20kg teilbelastet werden. Nach 2 Wochen darf ich progressiv auf Vollbelastung wechseln.
Ich muss sagen, die Wochen nach der Op waren ein auf und ab. Unterm Strich war ich aber zufrieden mit dem Genesungsprozess. Zumindest was die mentale Sache anging. Ich hatte aber immer noch Schmerzen in sämtlichen Hüftmuskeln und mit bis in den Fuß schiessenden Schmerzen.
Irgendwie lief alles nie so rund. Ich konnte kaum schlafen, Socken anziehen usw. Das Schlafdefizit war echt mächtig. Zudem schienen die mir verschriebenen Metamizol Schmerztabletten den Schmerz irgendwie nicht dämpfen zu können.
Ich machte täglich einen leichten Spaziergang um mich irgendwie zu bewegen und erstellte täglich eine Sprachnachricht für mich um die Fortschritte und auch Rückschläge zu dokumentieren. Es tat ganz gut sich immer wieder zu reflektieren.
Nach 3 Wochen "schmiss" ich die Krücken weg und filmte mich bei meinen ersten Schritten über den Rasen. Die Kurve ging weiter Richtung Heilung, wenn ich nur dran bleibe! So hoffte ich....
4 Wochen Post-OP:
Nach 4 Wochen mache ich Termine für Physiotherapie.
Vorweg genommen: Die Physiotherapeut:innen konnten nicht viel mit mir anfangen, weil anscheinend die Reizung in der Hüfte noch zu groß war und ich demnach noch viel zu früh dran war. Mehr wie Muskelmassage und Faszientherapie saß am Ende nicht drin.
Die eine Physiotherapeutin leistete aber sehr gute Arbeit, konnte mich aber leider nur zweimal betreuen. Sie hatte gute Behandlungsideen und Konzepte. Sie war es auch die mich später zurück nach Bad Oeynhausen triggerte (siehe weiter unten), denn für sie war klar: entweder ist es noch zu früh für Manuelle Therapie oder da stimmt noch was nicht. Ich sollte das unbedingt klären, denn zu dem Zeitpunkt hatte ich wieder einen heftigen Schmerzrückfall.
Aufgrund der immer wiederkehrenden Schmerzrückfälle, fragte ich natürlich nach:
Aber wenn ich bei den Ärzten, z. B. meinen lokalen Orthopäden, nachfragte, ob solch heftige Beschwerden nach dieser langen Zeit normal sind, wurde mir immer wieder gesagt: "Ja das ist normal" "Das kann 2-3 Monate dauern bis es abheilt" "Bei der Arthroskopie wurde das Bein auf Zug gebracht, wodurch einige Traumata entstehen, die einige Zeit brauchen um abzuheilen"
Nach 4,5 Wochen wollte ich auch wieder langsam anfangen zu arbeiten. Die Spaziergänge waren dahingehend recht solide und so fühlte ich mich eigentlich soweit wieder arbeiten zu gehen, auch wenn ich noch krasse Schmerzen hatte.
Ich brauchte Ablenkung und musste in der Firma nur auf mich aufpassen und mich zwischendurch gut ausruhen. Das war auf meiner Arbeit eigentlich gut umsetzbar, weil die Kollegen da auch mitspielten.
Leider erlitt ich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einen riesigen Rückschlag. Während der Autofahrt zur Arbeit schmerzte das Bein beim kuppeln so stark, so dass es wie ein Blitz bis in den Fuß ausstrahlte. Das waren wirklich heftige blitzartige Schmerzen. Wenn man die Symptome recherchierte, ähnelten diese einer Ischialgie.
Ich lieh mir dann das Auto meiner Mutter (hat Automatikschaltung) in der Hoffnung: Da brauchst nicht kuppeln, dann wirds wohl gehen.
Leider ging es mir nach weiteren 2 Tagen Arbeit (war insgesamt nur 4 Tage arbeiten) immer schlechter. Irgendwann so schlecht, so dass ich mich aufgrund der Schmerzen abends sogar in die Notaufnahme fahren lassen musste. Das war auch der Tag an dem meine Physiotherapeutin mir riet, meine Beschwerden nochmal mit dem Chirurg zu klären (siehe oben).
In der Notaufnahme konnte man mehr wie einen Tropf mit Schmerzmittel natürlich nicht machen. Der Tropf mit Novalgin wirkte übrigens auch so gut wie gar nicht, so dass ich wieder mal die Nacht wach blieb und auf dem Sofa liegen musste. Die Treppe wollte ich nicht hoch (Aua) und im Bett schlafen. Auch hätte ich meine Freundin durch unruhiges Liegen, ganz sicher wachgehalten.
Am nächsten Tag fuhr ich dann mit meiner Freundin und Schmerzen nach Bad Oeynhausen. Ich war total aufgelöst, denn seit Februar leide ich eigentlich nur unter Schmerzen. Mein Chirurg hatte leider Urlaub und ich war an dem Tag bei einem seiner Vertreter in Behandlung. Der sah meine Not und nahm sich viel Zeit. Dann ordnete er ein Mrt der LWS und ein CT der Hüfte an.
Also gut, Termine reinholen und hoffen, dass diese nicht zulange dauern. Ich hatte aber Glück und überraschenderweise sehr kurzfristige Termine in Rheine bekommen. Innerhalb von 2-3 Tagen hatte ich alle Termine zusammen!
Am Termin für "CT Hüfte" kam kurz vor dem Scan ein Anruf der Radiologin, die sich dagegen sprach ein CT durchführen zu lassen. Ich wäre zu jung, die Strahlenbelastung ist für nur mal eben schauen im CT zu groß. Auch die Symptomatik die ich bzgl. der Hüfte beschrieben hatte (hatte immer so kleine Symptome-Spickzettel beigelegt), könnten über ein CT nicht sicher diagnostiziert werden. Also kurzerhand: neuen Termin bekommen und zwar nur ein paar Tage später für ein Mrt der Hüfte und diesmal mit Kontrastmittel.
Ich stand also genau eine Woche später mit den Mrt Cds wieder beim Chirurgen in Bad Oeynhausen auf der Matte! Pure Zeiteffizienz!
So im Nachhinein denke ich, aufgrund seines Verhaltens, dass er damit überhaupt nicht gerechnet hatte.
Er war leider auch sehr kurzgebunden.
Die Woche zuvor hatte ich ihn überall sehr gelobt, weil er sich viel Zeit genommen hatte. Nun sagte er kurz: Die Mrt Bilder wären unauffällig, er könnte da operativ nichts verbessern. Ich sollte nochmal 3 Monate abwarten und Krankengymnastik machen. Ich hatte daraufhin nochmal meine starken Schmerzen erklärt, dass ich auch krank geschrieben bin und dass die Physiotherapeuten nichts mit mir anfangen konnten. Das prallte leider an ihm ab und er wiederholte seine Aussage. Auf meine Schmerzen ging er auch nicht ein.
Hier konnte ich also keine Hilfe erwarten. Dazu muss man auch sagen, die Chirurgen haben hier höchstwahrscheinlich ihre Kompetenzgrenze erreicht. Eine Nachbehandlung postoperativer Problemfälle scheint nicht in ihren Fachbereich zu liegen.
Also entschloss ich mich zur Eigeninitiative und hatte auf dem Rückweg nach Nordhorn einen Akupunktur Termin gemacht.
Ich bin ein Mensch der sich gerne auf Neues einläßt und fand es an sich eine gute Idee. Go for it!
Zusätzlich konnte ich mit einer Bekannten einen Termin tauschen und auch meinen Osteopathen kurzfristig besuchen.
Hier waren die Termine auch sehr kurzfristig und innerhalb 1-2 Tagen wahrnehmbar. Wieder pure Zeiteffizienz!
Am ersten Akupunktur Termin war ich etwas nervös und schlecht zufrieden. Ich wollte die Schmerzen einfach nur weg haben! Das alles ging mir derart an die Subtanz...
Ich bekam eine Anamnese nach TCM, und später im angetrennten Raum eine Akkupunkturnadel "in" den Kopf.
Und zack da passierte es: ich konnte danach mein Bein mit 50% weniger in den Fuß schiessenden Schmerzen hochziehen. Krass! Ich konnte also nach nur einem Akupunkturtermin mein Bein besser anheben ohne dass es heftigst in den Fuß zog. Aus dem Grund habe ich dann gleich weitere Akupunktur Termine vereinbart.
Dennoch: auch wenn es nach der Akupunktur wesentlich besser war, war es noch lange nicht in Ordnung. Ich hatte leider immer noch Schmerzen an verschiedenen Stellen der Hüfte. Halt nur etwas weniger (dafür war ich dennoch dankbar).
Der Radiologische Befund des Hüft-Mrt flatterte mittlerweile beim Hausarzt ein. Das war noch der offene Befund des angeordnete MRT vom Chirurgen in Bad Oyenhausen. Chirurgen schauen sich die Bilder des Mrt gerne immer selbst an und lesen keine radiologischen Befunde. So meine Erfahrung.
Der Befund sagte: Hüfte und umliegende Muskeln alles Okay, bis auf Gelenkserguss und leichte Synovitis. "Hm, ob das die Schmerzen verursacht?"
Danach die Woche ging ich mit dem Befund zum Orthopäden, ich hatte da zufällig den Termin vor ein paar Wochen machen lassen.
Seine Empfehlung: Schmerzmittel auf ein Rheumatikum geändert und 2 Wochen Kortison Stoßtherapie verordnet. Des weiteren bis Ende Juli weiter krank geschrieben. By the way: Sofort neuen Termin gemacht, gibt es aber leider erst in 5 Wochen... Weil Praxis wieder mal Urlaub hat.
Nach 5 Tagen Kortison Stoßtherapie wieder Erscheinung des Ausstrahlenden Schmerzes in den Fuß gehabt. Da ich zwischendurch immer mal auf dem Ergometer (umgebautes Rennrad) war, hatte ich das dann auch still gelegt. Vielleicht reizte das ja irgendwas auf.
Dann kam irgendwann eine Email aus Bad Oeynhausen in meinem Postfach an. Ich hatte derzeit mal meinen Chirurgen eine Email gesendet, um meinen Status Quo zu vermitteln und zu fragen, was es seiner Ansicht mit meinen Schmerzen auf sich hat. Da er im Urlaub war, konnte er mir natürlich nun nur verspätet antworten. Er ist nicht so der große Schreiber, aber was er schrieb hat mich mentl voll zurückgeworfen:
"Die großen Schmerzen könne er sich nicht erklären, da die Arthroskopie ohne Extension (ohne Zug) des Beins durchgeführt wurde!!! "
Das war ein Schock für mich, sofern ich die ganze Zeit dachte, die ganzen Schmerzen und Traumata lagen an der Intensität der Arthroskopie, wo ja die Extension des Beins nicht ganz unschuldig ist. Das Bein wird quasi "fast" ausgekugelt (so die Literatur und Erklärung meines Orthopäden), damit wird die Behandlung des Gelenks erst möglich gemacht. Mein Chirurg meinte in der Email aber, er hätte Befundentsprechend operiert und da war eine Extension des Beins nicht indiziert, sondern nur die Modellierung des Knochen. *Bumm* Was war dann nur los in der Hüfte? Und warum erfuhr ich diese Info erst zu diesem Zeitpunkt?
Ok, ich war ja aufgrund der spinalen Anesthäsie währned der OP dabei, aber jeder kennt es, wenn er das schon mal mitgemacht hatte: So wirklich zu 100% bekommt man ja nichts mit, aufgrund der leichten Sedierung durch die "Angst-Tablette" die man noch mit eingeworfen bekommt
.
Also hatte ich nochmal den Radiologen aus Rheine angeschrieben, meine Symptome nochmal erklärt und gebeten nochmal das Mrt zu begutachten.
Der Radiologe hatte mich daraufhin direkt angerufen (voll nett, oder?) und ist mit mir das Mrt durchgegangen. Er war super nett und letztendlich sagte er, es wäre nur der Erguss sichtbar und eine leichte Gelenksschleimhautentzündung, nicht wild, aber das könnte natürlich durchaus Beschwerden verursachen.
Mental war ich mittlerweile nicht gut zufrieden. Dauerhafte Schmerzen im Gesäß, in der Leiste, mittlerweile Verspannungen am Rücken,durch die Schonhaltung entstandene Knieprobleme und starke Limitierung (kein Auto, nicht lange laufen usw) veränderten mein Gemüt und ich ließ da auch die ein oder andere Träne laufen.
Das bittere: kein Schmerzmittel half. Mir wurde langsam bewußt, dass mir im Moment niemand helfen kann und die nächste Zeit auch niemand helfen wird. Ich hatte gefühlt doppelt mehr Probleme nach der Op als zuvor. Das musste ich erstmal verarbeiten.
Und dass ich nach dem Besuch beim lokalen Orthopäden erst einen Folgetermin in 5 Wochen bekam, war auch wie eine Ohrfeige vom Gesundheitssystem. Aber ich gönnte denen den Urlaub. Corona machte es denen auch nicht einfacher.
Um mich selbst zu erden, hatte ich mich zwischendurch etwas in Meditation geübt (7Mind) und einen Qigong Mini-Kurs bei meinem Akupunkteur gebucht. Die Seele durfte sich nicht auch noch verletzen, dachte ich.
Achja, aus der Not und Zeit (hatte ich ja viel) heraus hatte ich online bei der Rentenversicherung noch Reha beantragt und wieder Leon Staege, meinen Physiotherapeuten in Köln angeschrieben. Akupunktur machte ich parallel auch weiter. "Ohne Eigeninitiative geht nichts", dachte ich. Gut, dass ich noch Notgroschen übrig hatte, denn mittlerweile war ich auch im Krankengeld.
Das Gute war aber: Es wurde mir immer wieder seitens meines Arbeitgebers klare Unterstützung zugesagt, was mich immer beruhigte. Ich sollte mir soviel Zeit geben wie es nötig ist um zu gesunden.
Da war ja noch die Sache der Mediaktion vom Orthopäden: Das Rheumatikum schlug schmerztechnisch nicht an und nach 1 Woche Kortison Stoßtherapie hatte ich noch keinen schmerzlindernden Effekt festgestellt, aber das konnte natürlich noch dauern bis es anschlägt.
Meine Freundin hatte eine Idee von einer Sportbekannten, ich sollte mal wegen der Schnmerzen einen Schmerztherapeuten kontaktieren. Das schob ich aber erstmal nach hinten. Zuviel Aktionismus wollte ich nicht.
Nach 2 Wochen Stoßtherapie hatte ich am Wochenende der letzten Tablette Lichtblicke. Die Kommunion von der Nichte meiner Freundin stand an und meine Hüfte hatte diesen Tag sehr gut angenommen. Am Sonntag hatte ich dann ein paar Gluteus Aktivierungsübungen von Leon gemacht und nur eine Yoga Pose probiert. Aber nicht intensiv, nur probiert. Dennoch: Am Montag ging es mir wieder richtig schlecht!
Die Hüfte schmerzte und das rechte Knie machte sich auch heftig bemerkbar. Das hatte mich wieder sehr frustriert und entsprechend war ich unzufrieden, bzw. lag mental am Boden.
Zwischendurch kam mir mal ein Gedankenblitz:
Ein Sportkollege hatte mir derzeit mal gesagt, daß ein Orthopäde aus unseren lokalen Krankenhaus in Sachen Hüfte einen guten Job machen soll. Also hatte ich meine Symptomatik in eine Email verfaßt und dorthin verschickt.
Der Arzt antwortete und wollte alle Befunde sehen und die Röntgen und MRT CDs haben. Diese hatte ich dann direkt an meinen Geburtstag dort persönlich vorbei gebracht.
Ich wurde dann sehr kurzfristig von der Sekretärin angerufen, die mich am Telefon gleich zum Arzt weiterleitete.
Ein sehr nettes und kompetentes Gespräch folgte. Der Arzt sagte, anhand der CDs sähe er im Gelenk als solches keine Arthrose und es sieht eigentlich ganz gut aus. Daher wollte er an mir, um der Schmerzursache auf den Grund zu gehen, eine diagnostische Infiltrationen durchführen. Das bedeutet mittels Betäubungsmittel werden z.B. Schleimbeutel betäubt und danach geschaut wie der Schmerzlevel ist. Am Ende wird das Gelenk (wenn dann noch nötig), infiltriert. Das ist aber ein etwas intensiverer Vorgang mit zuhilfenahme eines Röntgenbildwandler und wird nur durchgeführt, wenn voran gegangene Infiltrationen ohne Ergebnis waren.
Innerhalb 1 Woche bekam ich den Termin. Für diese Behandlung wurde ein extra Raum genutzt, denn solche Infiltrationen müssen unter sehr sterilen Gegebenheiten vollzogen werden.
An dem Tag war ich dann früh morgens da und nach ein bißchen warten, hat der Arzt zuerst das Betäubungsmittel in die Schleimbeutel infiltriert. Das war heftigst schmerzhaft. Danach sollte ich kurz antesten wie es mit dem Laufen ist. Ich meinte aber keine Änderung zu spüren.
Dann gab es die Infiltration in das Gelenk. Diese muss sich nach Einspritzung noch verteilen, daher sollte ich etwas umher laufen und prüfen wie sich das anfühlt.
Ich hatte tatsächlich ein viel besseres Gefühl. Treppe hoch und runter mit weniger Schmerzen (bis auf das lädierte rechte Knie). Kniebeugen waren auch okay. Bücken und ein imaginäres Objekt aufheben war auch gut. Seitbewegungen waren ja auch ein Problem, aber ich fühlte dahingehend auch kaum Schmerzen.
Also letztendlich war ich signifikant schmerzfreier. Ein paar Strukturen merkte ich noch, aber bedingt durch die Post-Op entstandenen Muskelathrophien und Schonhaltung, empfand ich das als normal.
Danach durfte ich dann in das Büro vom Arzt. Da er Notfalltechnisch unterwegs war, musste ich sehr lange warten. Nach einiger Zeit bin ich kurz los was zu trinken holen, und da merkte ich kurz die Hüfte. Es ließ wohl schon die Betäubung nach. Laut Arzt sollte sie nur für ca. 2 Stunden anhalten, daher war dem wohl so.
Als er in das Büro kam, entstand wieder ein sehr nettes und kompetentes Gespräch. Hier die Kurzform:
- laut Mrt und Röntgen: Gelenksschäden wie Arthrose nicht gegeben. Künstliches Gelenk kam lt. Doc nicht in Frage.
- es sprach für eine hartnäckige Reizung des Gelenks (evtl. Gelenksschleimhautentzündung)
- Mögliche Behandlungsmethoden (Spritzentherapie): Kortison, Hyaluronsäure, Eigenbluttherapje
- Risiken seiner Meinung mit Kortison zu hoch (Nebenwirkungen)
- hochdosiertes Hyaluronsäure-Produkt benötigt lt. Doc nur eine Behandlung, wäre idealer.
- wenn Hyaluronsäure-Injektion nicht hilft, dann Eigenbluttherapie
Das klang wenn so das so überlegt fast nach: Wenn das nicht hilft, dann kaufen sie mal das. Aber der Arzt machte aber nicht den Eindruck aus mir Kapital schlagen zu wollen. Da ich die vorgeschlagenen Methoden kannte und auch nicht viele Alternativen hatte, nahm ich die Hyaluronsäure-Injektion in Angriff.
Nach kurzem Gespräch mit dem Arzt, mussten wir uns dann noch um das Präparat kümmern. Wir wollten eine Einmalinjektion der Firma Bioventus mit dem Namen Durolane verwenden. Der Vertreter war vor kurzem beim Arzt und es ließ sich kurzfristig einrichten, daß dieser mich auf dem Handy anrief und wir die Bestellung via Fax arrangierten. In der Hoffnung, dass die Lieferung nur 2-3 Tage dauert, hatte ich mir vorgenommen, gleich Montag früh die verantwortliche Schwester für die Terminvergabe des speziellen Reinraums für die Injektion zu besprechen. Ideal wäre laut Herrn Dr Henkel der Donnerstag.
Mein Glück in diese Richtung passte, so bekam ich für Donnerstag früh einen Termin in der Euregio Klinik und der Vertreter des Medikamentes war der Meinung, die Lieferung bis Mittwoch könnte sehr gut klappen, falls die Post mitspielte.
Am Mittwoch kam das Paket abends an. Hatte zuvor schon den Termin verschoben, konnte aber nach Erhalt des Pakets den Termin für den darauffolgenden Tag reaktivieren. Wieder pure Zeiteffizienz.
Ich hatte die Nacht nicht gut geschlafen. Zum Einen weil mein rechtes Knie im Moment echt Probleme bereitete (auch bei Ruhe) und zum Anderen natürlich wegen der Aufregung.
Bezüglich des Knies, hatte ich eine Hyaluronsäurebehandlung bei einem anderen Arzt in Uelsen geklärt. Eine Bekannte hatte mich zu ihm empfohlen. Das Knie werde ich in der Geschichte nicht komplett mit einbinden. Das würde nun alles noch komplizierter machen. Ab und zu wird es mal Erwähnung finden.
Zurück zur Hüfte: Der Arzt setzte die Spritze ohne Probleme und nun hieß es abwarten. Bis so etwas wirkt, kann es ein paar Wochen dauern.
Mittags nach der Hyaluronspritze, hatte ich noch ein Telefongespräch mit Leon Staege und bin mit ihm die Problematik durchgegangen. Ich hatte danach auch nochmal ein Coaching bei ihm gebucht.
Nach genau einer Woche rief ich beim Arzt an. Direkt nach der Spritze wurde es ja die ersten Tage erst schlechter und ich fand mich nun nach einer Woche sehr aktiv. Er meinte dass diese "Erstverschlimmerung" normal sei und die Reparaturprozesse im Gelenk nun anfangen. Es schien sich also etwas zu tun, auch mental.
Was bestimmt auch daran lag, dass ich in dieser Woche die 1. Hyaluronspritze in das Knie bekommen hatte. Die hatte gut funktioniert und ich brauchte laut dem Arzt aus Uelsen daher wahrscheinlich nur 3 Injektionen, statt 5, wie es meist gemacht wird. Diese abgeschwächten Knieschmerzen hatten mich stimmungstechnisch sehr aufgehellt. Ich war dadurch auch viel aktiver.
Dennoch: Es war immer noch nicht in Ordnung. Die Schmerzen waren nur soweit runter, so dass ich Nachts wieder besser schlafen konnte. Und der rechte Fuß schmerzte nun leider auch.
Am Freitag hatte ich vor, die Strecke nach Herzlake zu meinem Arbeitgeber mit dem Auto anzutesten. Irgendwann musste ich ja mal schauen wie es weitergeht. Vor Ort wollte ich ein paar Arbeitskollegen abklappern und am Ende schauen wie der Körper das annimmt. Naja, es ging so. Die lange Fahrt im Auto war eher schlecht als recht.
Zuhause fand ich im Postkasten einen Brief der Deutschen Rentenversicherung: Reha wurde bewilligt! Termin stand noch nicht fest, aber ich wußte, dass es nach Bad Eilsen geht.
Montag hatte ich dann endlich den Termin bei meinem lokalen Orthopäden (ja die 5 Wochen sind schon rum!).
Dort war mein Plan wie folgt:
- Blutabnahme zwecks Check auf Rheuma
- Ultraschall am Oberschenkelknochen zwecks nochmaliger Überprüfung der Schleimbeutel und Sehnenansätze (die schmerzten immer noch sehr).
- Überprüfung Steissbein (das schmerzte dauerhaft und merkte es sehr beim sitzen)
- Fußschmerzen, Knieschmerzen, was ist da los bei mir?
Auch das mit den Sehnenansätzen an der Hüfte ließ mich einfach nicht los. Ich fühlte am Knochen an bestimmten Stellen diese Schmerzen und wollte das gerne abgeklärt haben. Bei jedem Schritt und beim Sitzen kamen die ziehenden Schmerzen genau aus dieser Richtung. Wenn man bedachte welche Probleme ich nach der Op mit bestimmten Muskeln hatte, konnte ich mir gut vorstellen, auch hier eine Schleimbeutelentzündung oder Sehnenansatztendopathie zu haben. Auch wenn man im Mrt nichts sehen konnte...
Zudem auch noch eine bestimmte Stelle Rückseitig hinter dem Oberschenkelknochen, die ich in meinen Sprachnachrichten immer wieder erwähnte. Ich fühlte da immer was schmerzhaftes, irgendwas musste da sein! Sowas konnte nicht von Gelenk kommen.
Auch hatte ich beidseitig schmerzhafte Verspannungen aus Richtung Steissbein
Orthopäde kam in den Raum und es lief so wie erwartet. Meine Erklärung der oben genannten Symptome wurde hingenommen. Während der Symptombeschreibung klickte er mal kurz in ein Röntgenbild meines Knies aus 2018. Meine Bitte auf Ultraschall an den betroffenen Stellen wurde nicht erhöhrt. Blutabnahme auch nicht und auf das Steissbein hatte er auch nicht geschaut. Er sagte, nachdem ich mein Leid mit deprimierender Stimmung klagte: Ich solle aufhören. Da wäre strukturell nichts. Es wäre alles psychosomatisch.
Er verschrieb mir ein Antidepressiva, welches bei chronischen Schmerzsyndromen helfen soll. Zudem hatte er noch Einlagen (nach Verlangen) für den Fuß verschrieben. Frustrierend. Dennoch, den Ansatz mit "Hilfsmitteln" für einen guten Schlaf zu sorgen, fand ich im Nachhinein dann doch ganz gut. Ich probierte es mit dem Antidepressivum aus. Die Blutwerte wollte ich mir dann beim Hausarzt bestimmen lassen.
Meine Schmerzen wurden leider wieder mehr und ich nutzte meine freie Zeit, indem ich eine Zusammenfassung meiner Hüftproblematik, in zeitlicher Reihenfolge niederschrieb. Ich dachte, dass es genau das war was Ärzten fehlte: Ein Gesamtübersicht meiner Symptome und bereits durchgeführten Therapien. Kann ja nicht schaden.
Am Montag hatte ich nochmal die Krankmeldung verlängert. Ein Termin beim Hausarzt hatte ich am Dienstag. Ich hatte so einige Fragen und hoffte er konnte mir da helfen. Ich hoffte auf ein längeres Arztgespräch und keine Schnellabhandlung wie beim Orthopäden!
Er hat sich Zeit genommen und wir haben nochmal Blut abgenommen.
Das mit dem Knie und Fuß war zu diesem Zeitpunkt sehr belastend. Ich schlief kaum noch und weinte viel. Es war alles so heftig anstrengend... Man konnte nichts machen, ausser auf Termine zu warten. Die Decke fiel einem förmlich auf den Kopf. Ängste, Sorgen und Ungewissheit plagten mich. Wielange muss ich den Scheiß noch ertragen? Kann ich jemals wieder arbeiten gehen? Was passiert wenn ich aus dem Krankengeld falle? Packen wir das finanziell?
Die Zeit verging, die ich im wahrsten Sinne des Wortes absitzen musste. Zwischenzeitliche Anfragen bei anderen Orthopäden wurden leider aufgrund meiner komplexeren Krankengeschichte abgelehnt.
Mein Hausarzt war mittlerweile aus dem Urlaub wieder zurück und ich habe wir daher nochmal einen Termin bei ihm reingeholt. Im Termin hat er mir aufgrund der psychisch belastenden Situation eine Psychotherapie empfohlen. Leider ist es dort mit einem freien Platz immer sehr schwierig, kurzfristig fast unmöglich, sagte er. Zudem freute er sich, dass die Reha bewilligt wurde. Blutwerte Rheuma seien aber unauffällig. Gut, ein Punkt weniger auf der Liste.
Jetzt galt es eine Psychotherapeutin zu finden. Daumen drücken!
Der Termin bei Leon in Köln wurde auch immer wichtiger, weil ich persönlich, wenn ich in meinen Körpoer horchte, schon viel mehr strukturell differenzieren konnte wo die Schmerzen alle herkommen könnten.
Nach dem ganzen negativen Kram, entschieden meine Freundin und ich etwas im diesem Jahr geplantes trotz der ganzen Umstände durchzuziehen: Unsere Heirat!
Aufgrund der Corona-Pandemie war es eine offene Sache die jederzeit platzen konnte und meine gesundheitliche Situation hatte es nicht besser gemacht. Dennoch: Meine Freundin und ich hatten uns entschieden zu heiraten. Das musste irgendwie gehen und würde auch gehen.
Ich hatte dann die Tage noch versucht Psychotherapeuten zu finden, aber leider noch ohne Erfolg.
Stimmungstechnisch war ich nach 10 Tagen Antidepressiva viel besser drauf. Entweder wirklich durch die Antidepressiva oder weil sich bei mir im Kopf etwas änderte. Ich versuchte immer mehr diese Sache zu aktzeptieren und viel Zeit zu suchen, wo ich es mit gut gehen lasse. Zudem hatte ich auch endlich mal besser geschlafen. Schlaf ist eine mächtige Komponente!
An einem Samstag gab es wieder einen Rückschlag: Ich habe mal etwas mehr Physio gemacht als mir gut tat, zudem eine kleine Adduktorenübung (Copenhagen Plank). Ich war also etwas aktiver als sonst. Am Sonntag machte sich dann die Leiste wieder sehr bemerkbar.
Ich nahm es als nicht so schlimm hin und sagte mir: Beobachte jetzt mal, ob es am Copenhagen Plank lag oder an der höheren Aktivität. Das musste ich nun häufiger machen : ausprobieren und beobachten. Nur so konnte ich rausfinden, was geht und was nicht.
Ich hatte nun auch endlich einen Termin zur Psychotherapie bekommen. Die ganze Sache nahm mich wirklich sehr mit und mein Plan war mittels einer Gesprächstherapie meine Gedanken ordnen zu lassen.
Der erste Termin bei der Psychotherapie war auch sehr interessant. Ich hatte etwas von meiner Verletzung erzählt, dann kamen wir auf meine Arbeit usw. Im Prinzip hatten wir "nur" geredet, aber ich fand die Therapeutin ganz sympathisch. Ich sollte sie dann die Tage nochmal anrufen, ob ich mit ihr weitermachen will. Mein Plan war da nochmal ein wenig in mich zu gehen und dann die Entscheidung zu fällen.
Dienstag hatte ich dann den Termin mit Leon in Köln. Die Tests die er mit mir gemacht hatte, würden hier im Detail den Rahmen sprengen. Leon arbeitet viel mit Koordinationstests, Bewegungsmustern, Neuro-Athletik und natürlich Mobility-Training. Nicht umsonst nennt er sich den Moving Monkey :-)
Es war wieder mal sehr interessant und ich glaubte, dass ich mit ihm auch auf dem richtigen Weg war. Im Prinzip hatte er an mir viele Tests, Retests durchgeführt um dann einen auf mich zugeschnittenen Trainingsplan zu erstellen. Dieser Plan würde dann Stück für Stück erweitert, je nachdem wie mein Körper das annahm.
Nichts desto trotz versuchte ich es auch weiter mit Zweitmeinungen bei Ärzten. Also weitere Anschauung der Röntgen und MRT Bilder und deren Einschätzung.
Der nächste Termin zu einen sehr guten Arzt, der mich glücklicherweise angenommen hatte, war Mitte Oktober 2020. Darauf war ich wirklich sehr gespannt.
Funfact nebenbei: Eine andere ärtzliche Empfehlung zu einer Fachklinik in Sendenhorst ergab einen möglichen Terminzeitraum ab Februar 2021. Also für mich soweit tabu...
Mein Arbeitgeber hatte zwischenzeitlich sehr positive Signale gesendet. Ich konnte eine stufenlose Wiedereingliederung starten bis es mir besser ging, egal wielange es dauert. Mein Job war soweit erstmal sicher. Das beruhigte ungemein.
Es folgte ein weiterer Tipp eines guten Allgemein Mediziners aus Uelsen. Dort hatte ich derzeit meine Hyaluronsäurespritzen ins rechte Knie setzen lassen und eine Bekannte hatte ihn nochmal angefragt ob er mir helfen kann und will. Er gab mir eine neue Adresse einer Top Sportklinik in Pforzheim. Okay, das ist nun wirklich weit weg, ich hatte sie dennoch angeschrieben. Prompt folgte eine Antwort mit einem Tipp eines Arztes in Hamburg.
Diesen schrieb ich dann auch an. Auf der Homepage steht, dass er wohl eine Art Koryphäe für die Hüfte von jungen Erwachsenen bis Erwachsenen sein sollte, wo andere Ärzte das Handtuch werfen. Klingt super. Der Allgemein Mediziner aus Uelsen wollte mich aber auch nochmal kurz durchchecken. Er meinte aber gleich, dass die Untersuchungen seine Grenzen hatten und ich bei Fachärztenam besten aufgehoben wäre.
Der Arzt aus Hamburg hatte sich auch gemeldet. Diesmal keine Termine in 2021, sondern schon am 29.09.2020. Also in knapp 3 Wochen! Cool, Termin angenommen und schon mal Zug und Hotel gebucht... Ich bin gespannt!
Laut Email wird er mich 60 Minuten lang komplett durchchecken. Mit allem drumherum: Ultraschall, Sichtung der Röntgen- und MRT-Bilder usw. ...
Zwischendurch musste ich erkennen, dass die Hüfte etwas stabiler geworden war. Nicht schmerzfreier, aber ich war mobiler und sie hielt länger durch. Das Knie und der Fuß machten sich aber immer noch sehr bemerkbar und überwiegten schmerztechnisch teilweise. Mit CARS hatte ich das Thema einigermaßen im Griff. Dennoch immer noch eine sehr belastende Geschichte, weil das Thema Hüfte eigentlich reichen sollte. Dass diese beiden Symptomatiken hinzu kamen, war für mich ein Mentalitätskiller.
Eine weitere Untersuchung hatte sich noch spontan ergeben. Ein Kumpel war hier in Nordhorn zu Besuch. Er studiert Medizin, ist ausgebildeter Physio und sein Vater Gynäkologe. Der Vater hatte sich angeboten mich per Ultraschall zu untersuchen, denn laut Kumpel sind Gynäkologen die Weltbesten Ultraschaller. Anschließend wollte mich mein Kumpel dann noch in Ruhe durchchecken.
Sein Vater kontrollierte ein paar Venen die wichtig sind, auch für die Versorgung des Gelenks. Dann noch diverse Schleimbeutel in der Leiste und letztendlich das Gelenk selbst. Im Ultraschall war der Gelenksverschleiß sichtbar, Venen, Schleimbeutel usw waren aber in Ordnung.
Mein Kumpel checkte mich danach noch über eine Stunde (mega cool, oder?) durch und gab mir am Ende noch ein paar Übungen mit. Die Untersuchung als solches gehe ich hier nicht im Detail durch (Betriebsgeheimnis). Es war auf jeden Fall eine mega gute Sache.
Unsere Hochzeit stand an und ich hatte echt Bammel was die Hüfte anging. Die Schmerzen waren leider die Tage zuvor wieder etwas schlimmer geworden und der Fuß schrie förmlich als ich mich am entscheidenen Tag in die Lederschuhe zwängte. Die Nacht davor habe ich auch so gut wie nicht geschlafen (bin immer ein nervöses Hemd).
Tagsüber hatte ich dann tatsächlich die Hüfte gemerkt und die Schritte waren sehr wackelig. Der Tag hat aber alles gut gemacht, wir hatten eine sehr schöne Hochzeit und die Bilder von Elisa waren richtig gut! Sonntags ging es mir zum Glück auch wieder etwas besser.
Die Zeit rennt weiter und nun stand auch der Termin in Hamburg in der "Hüftmanufaktur" (geiler Name, nicht?) an.
Wir sind schon bei Ende September 2020. Montag reisten wir an und erkundeten zuerst Hamburg. Ich wollte sowieso antesten wieweit ich meinen Körper belasten kann und wo genau die Beschwerden bei Belastung mit der Zeit auftreten. Ich mache es kurz : Sehnenansätze hinten, und Region TFL. Ab und zu auch Leiste, bzw. die Stelle tief unten Richtung Pectineus Muskel. Was ein Kauderwelsch, ich weiß. Aber ich kenne die Muskelgruppen an der Hüfte mittlereweile recht gut.
Am nächsten Tag hatte ich tatsächlich etwas mehr wie sonst die Hüfte gemerkt. Die Belastung ist also nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Der rechte Fuß war auch etwas am meckern. Aber alles okay und aushaltbar. Also schnell geduscht und ab zum Hüftexperten.
Der Termin als solches war echt super. 60 Minuten dauerte es insgesamt. In dieser Zeit hatte der Doc ein genaues Symptombild erfragt und mich körperlich durchgecheckt. Am Ende gab es noch ein Check mit Ultraschall. Ich war von der Kompetenz des Arztes sehr erfreut, wenn auch das Endergebnis, bzuw. seine Aussage, nicht so schön war: Er war mit dem Ergebnis der Op überhaupt nicht zufrieden, zudem kam er zum Schluß, dass ich eine leichte bis mittelgradige Coxarthrose hätte. Ich werde mir irgendwann über ein neues Gelenk Gedanken machen müssen, so seine Meinung. Bis dahin empfiehl er: Stopp des Reizzustandes mit Kortison und nachfolgende Hyaluronsäure Therapien. Diesmal aber 3-5 malige Injektionen. Die sollte nun besser anschlagen, denn er meinte die Injektion, die ich damals in der Euregio Klinik habe machen lassen, war Post-OP viel zu früh.
Nun denn, Untersuchung Top, Ergebnis unzufriedenstellend. Zudem gab es aber eine Empfehlung zu einem sehr guten Chirurgen in Salzkotten. Diesen sollte ich unbedingt als Zweitmeinung konsultieren. Hier organisierte ich auf der Rückfahrt einen Termin.
Mit mittlerweile Knie, Fuß- und Hüftschmerzen, bin ich mittlerweile komplett limitiert (immer noch Arbeirsunfgähig). Ich stellte mir die Frage, wer konnte hier nun endlich den Schalter umlegen und mir aus den Dreck helfen?
Knie - OP nötig? Neues Hüftgelenk? Arthrose im Fuß? Schmerzen... Stetiges Gedankenkarussell...
Man könnte bei den ganzen Problemen die ich nun nach und nach bekommen hatte, tatsächlich denken, dass bei mir eine Psychosomatische Komponente mit Anteil haben könnte. Aber an dieser Geschichte erkennt man auch, daß es nicht so einfach ist wie man es erst von außen ohne weitere Details deuten könnte.
Ein Gedankenspiel welches mir letztens kam: Innenrotation Hüfte links limitiert, dadurch schlechtes Gangbild (fiel mir schon länger auf), dadurch Belastung auf rechten Seite erhöht und dadurch strukturelle Überlastung. Zudem Verspannungserscheinungen im kompletten rechten Rumpf.
Da sieht man das viele Fehlerketten durchaus zu solchen Symptomen führen können.
Daher musste ich den nächsten Anruf mit Leon etwas planen und es stand ja noch der Besuch beim neuen Orthopäden an (den alten hatte ich abgesetzt, machte keinen Sinn mehr). Bis dahin mal schauen was noch so mit mir passierte.
Der Telefon-Talk mit Leon war dran und er war wieder super. Ich habe wieder tolle Dinge erfahren, er hat mir Mut gemacht und weitere Übungen kommen. Hier galt wieder: Vorsichtig beginnen und schauen wie der Körper es annimmt. Das war das wichtigste überhaupt: Sich Zeit lassen und horchen und nicht die Übungen "durchballern". Aber trotzdem immer im Hinterkopf behalten, dass man sich in den Übungen steigern sollte.
Irgendwann war dann der erste Termin beim neuen Orthopäden in Lingen. Vor Ort erstmal der Schock: Praxis hat den Termin verpennt, ich musste über 1.5 Std. warten. Naja, ging wohl irgendwie rum und so hatte ich dann irgenwann den Doc vor mir. Ein sehr sympathischer Mensch und hatte sich viel Zeit für genommen. Er möchte, dass ich meine Ernährung anpasse. Viel Obst, Gemüse, kein Fleisch, fermentierte Dinge usw. Zudem sah er bei mir auf keinen Fall ein künstliches Hüftgelenk. Ich sollte eine Traumeel 4 Wochenkur machen (Oha, und das bei mir als Homoöpathie-Skeptiker) und dann in 4 Wochen nochmal zu ihm kommen. Als Option bat er an, dass er in dem Termin in 4 Wochen ein erneutes Mrt anfordern verschreiben würde um zu prüfen ob der Gelenkszustand Post - Op sich weiter verschlechtert hatte. Er sprach auch noch von Lasertherapie und Akupunktur die machen kann um den Reiz im Gelenk zu senken.
Dann kam der Knaller:
"Sind Sie Läufer?"
Ich so: "Ja."
Er: "Dann fangen Sie wieder an zu laufen! "
Ich so: "Wat? "
Er: "Ja ganz vorsichtig natürlich, ich rede von keinem Marathon. So ohne Leistungsgedanken! Nur laufen, dafür ist der Mensch gemacht und könnte bei ihnen propriozeptiv wirken. Also fangen sie an zu laufen!"
Ehrlich hatte diese Aussage alles bei mir durcheinander gewirbelt. Sollte ich wirklich in meinem Zustand laufen gehen? Das klang irrsinnig.
Ich nahm mir vor in den nächsten Tagen intensiv darüber nachzudenken inwieweit das Sinn macht und ob er recht haben könnte. Bock hatte ich.
Doch als ich es dann mal die Tage ausprobierte, merkte ich sofort: Nein, das klappt nicht! Es folgten Schmerzen im Knie, Fuß und etwas Hüfte. Also war ich noch nicht soweit! Dennoch hatte er mir Mut zur Bewegung gemacht.
Etwas später folgte auch der Termin in Salzkotten. Ich erinnere, das war die Empfehlung vom Termin aus Hamburg (Hüftmanufaktur). Wie man schon liest, verzichte ich mittlerweile auf regelmäßige Zeitangaben. Hier trotzdem mal eine: Wir sind mittlerweile bei Anfang November 2020. Henning tat immer noch alles weh.
In diesem Termin ging es um die 2. Beurteilung (neben der vom Arzt der Hüftmanufaktur) der Op vom April 2020 in Bad Oyenhausen und das weitere Vorgehen aus medizinischer, bzw. chirurgischer Sicht.
Im diesem Termin traf ich wieder auf einen sehr kompetenten Arzt. Er machte nochmal spezielle Röntgenbilder und checkte mich Hüfttechnisch durch. Die Diagnose war gut, wenn auch überraschend: Das Gelenk empfindet er als noch eindeutig zu retten und sagte, dass eine neue OP zielführend wäre. In der neuen OP würde das Rest-Cam entfernt, also der Rest welcher in Bad Oeynhausen nicht entfernt wurde. Zudem würde er das Gelenk therapieren (Knorpel, Gelenkslippe usw).
Nun die schlechte Nachricht: Mind. 6 Wochen Krücken und mind. 8 Wochen krank geschrieben. Das musste ich erstmal verarbeiten... Würde die OP helfen? Erlebe ich einen weiteren Schmerz-Alptraum? Im Moment plagten mich zusätlich zur Hüfte, noch rechte Knie und Fußschmerzen. Wenn ich dann überlegen, solange auf Krücken....
Naja, erstmal schauen was mein Orthopäde in Lingen dazu sagt.
Ich hatte auf Empfehlung meiner Frau auf jeden Fall auch noch einen Termin für Schmerztherapie gemacht. Denn bei mir wirkte ja wirklich nichts an üblichen Schmerzmittel und der Vorteil ist, dort wird meine Situation nochmal in Ruhe unter die Lupe genommen. Wenn ich mich für die OP entscheiden würde, bräuchte ich sicher die Hilfe der Schmerztherapeuten, sollte ich Post-OP wieder schlimme Schmerzen haben.
Termin in Lingen beim Orthopäden:
Da der Fuß wieder richtig schmerzte, wollte ich hier nochmal ein Röntgenbild. Das war unauffällig. Dann im weiteren Gespräch hatte er so ein Gefühl und bat mir an, mich zur Skelettszintigrafie zu schicken. Das ist so eine Untersuchung wo das komplette Skelett auf Auffälligkeiten z.B. im Knochenstoffwechsel untersucht wird. Ich sagte dem zu und rief in Rheine beim Radiologen an. Genialerweise sofort einen Termin direkt am nächsten Tag bekommen!
Der Befund kam schnell beim Arzt in Lingen an und wies einen hochgradigen Verdacht einer bilateralen Sakroliitis auf. Zur Absicherung musste aber ein Mrt des ISG gemacht werden. Auch hier Henning im Termin-Glück: nur ein paar Tage später einen MRT-Termin in Rheine bekommen!
Vor dem MRT-Termin in Rheine, hatte ich noch einen Termin mit meinem Hausarzt gehabt. Er hatte mich bezüglich des Skelettzintigrafie-Befundes aufgeklärt und riet zu einer Blutuntersuchung, wo spezielle Werte (Entzündungswerte usw), abgefragt werden: alles safe!
Wir schreiben bereits Ende November 2020: Ich hatte mir im Internet das Repuls 4 Gerät geliehen, ein Lichttherapiegerät, welches sehr schnell aus Österreich geliefert wurde. Ich wurde am Telefon richtig gut geschult und war gespannt wie weit und ob es bei mir wirken würde. Projekt DIY-Nachbau stand gedanklich schon an!
Sonntags hatte mich spontanerweise die Frau meines Arbeitskollegen durchgecheckt. Sie ist Physio und Osteopathin und hat sich für mich Zeit genommen.
Das war wirklich ein super Termin! Sie vermutete meine Probleme am Sacrum. Ich wurde sehr gut und lange betreut und an sich hatte der Termin schon sehr gut getan, weil sie sich auch viel Zeit nahm.
Das Mrt flatterte rein und war zum Glück unauffällig, d.h. ISG ist safe. Ich sollte mich laut Dr Greis beim Rheumatologen melden. Die Schmerzen im Fuß sind aber mittlerweile unerträglich, daher werde ich da nochmal weiter klopfen ob wir da nicht noch intensiver schauen sollten, also auch hier ein Mrt. Hilft ja nix. Es ist das am meisten schmerzende Gelenk am Körper, da finde ich es ganz plausibel weiter nachzuhaken.
Der Termin beim Schmerztherapeuten stand an. Es war ein super Gespräch (über eine Stunde)! Ich sollte ein neues AD nehmen und ein schwach dosiertes Opioid. Da konnte ich aber nur in der Urlaubsphase erstmals nehmen, weil der Körper etwas braucht bis er sich dran gewöhnt hat. Ich erhoffte mir dann endlich schmerzfreie Tage! Zudem sollte ich ein Schmerztagebuch führen und Geduld haben. Die AD wirken leider erst >2 Wochen und das Opioid konnte ich auch erst in 2 Wochen nehmen.
Nach schlaflosen Nächten und irren Fußschmerzen hatte ich dann notgedrungen vom Fuß ein Mrt machen müssen. Hüfte, Knie, nun Fuß.... Ich halte es im Moment echt nicht aus.
Der Befund kam später. Im Prinzip habe ich dort auch Verschleiß an bestimmten Gelenken, die Schmerzen kommen wohl von entzündeten Sehnen und gewissen Ganglien. What ever. Kein Ermüdungsbruch und freie Fahrt fürs Opiat. Davon erhoffe ich mir mehr Ruhe, aber komplett betäuben will ich mich dann auch nicht.
Ich hatte noch Kontakt zu Leon und er hat mir auch einige Mindset Dinge mit auf dem Weg gegeben. Er sagte ich soll in mich gehen und hinterfragen warum mein Körper mich hier so ausbremsen will. Er sagte, Schmerz ist immer ein Signal für Veränderung. Das soll ich ernst nehmen und daran arbeiten. Perspektive ist hier das Entscheidende Tool. Es war wirklich eine inspirierende Nachricht. Toll, dass ich solche Menschen kenne.
Die Wiedereingliederungsphase konnte ich ja, abweichend vom Hamburger Modell, selbst einteilen. Die Arbeit an sich funktionierte als gute Ablenkung und es war schön wieder "funktionieren" zu dürfen. Der Schmerz war zwar mein stetiger Begleiter, jedoch versuchte ich das im Alltag auszublenden.
So gesehen also ein erfolgreicher Jahresabschluss 2020. Corona ist immernoch der allwährende Schatten in allen Dingen, für mich aber Nebensache.
Der Weihnachtsurlaub stand bevor wo ich mein Opiat das erste mal nehmen wollte.
Die Gespräche mit meiner Therapeutin helfen mir sehr gut und ich habe noch einigen vor um meiner Gesundheit mehr Licht zu geben.
Das Jahr 2020 ging dem Ende zu. Ich konnte für das Jahr 2021 schon Dinge planen, wie z.B der neue Versuch der OP in Salzkotten Mitte Januar 2021 und ein Coaching-Gespräch mit Pelle von der Barefoot-Acadamy.
Das alles folgt im Jahresupdate 2021. Meine Story ist hier für 2020 erstmal zuende und da kam ja auch reichlich was zusammen.
Ich freue mich auf euer Feedback und wünsche eine schmerzfreie Zeit!
Wir lesen uns!
Euer Henning